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Waldbegehung durch Gemeinderat und Stadtverwaltung

Vor Ort machten sich Vertreter der Stadtverwaltung sowie Mitglieder des Gemeinderats ein Bild von der Beschaffenheit des Stadtwaldes. Ziel ist es nach wie vor, die Bewirtschaftung des Kommunalwaldes nachhaltig und an langfristige Entwicklungen angepasst weiter zu planen.

Revierförster Harald Graß informiert die Teilnehmenden. Foto: Stadt Winnenden

Der Erhalt des Waldes hat eine hohe Bedeutung für Klima, Lebensqualität und Artenerhalt. Der Wald als Ökosystem spielt nicht nur eine zentrale Rolle für den Erhalt der biologischen Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Er sichert ebenso unsere Lebensgrundlagen wie Wasser und Luft. Gleichzeitig wird eine Erholungslandschaft geschaffen und manche der Leistungen lassen sich ökonomisch in Wert setzen.
 
Neben den Herausforderungen, die durch das sich verändernde Klima entstehen, setztet auch das erhöhte Besucheraufkommen die Flora und Fauna im Wald unter Druck. Durch das zunehmende Anlegen von Schleichwegen wird der Pflanzenwelt der Platz genommen, um ungestört zu existierten. Um den Druck auf den Wald, welcher durch die hohen Besucherzahlen entsteht, zu begegnen, setzt die Stadt auf eine Lenkung der Besucherströme. Durch das gezielte Raumgeben für Besuchende, wird einem ungezielten Ausbreiten über diese vorgesehenen Flächen hinaus entgegengewirkt.

Die gemeinsamen Begehung führte die Teilnehmenden durch den Mischwald zwischen Breuningsweiler und Birkmannsweiler, dessen Bild vorwiegend von heimischen Bäumen wie Buchen (43%), Eichen (14%), Fichten (12%) und Kiefern (11 %) geprägt ist. In der Altersverteilung der Bäume zeigt sich, dass die Altersklassen 21-40 Jahre, 101-120 Jahre und 121-140 Jahren vergleichsweise besonders stark vertreten sind. Vor allem die Eichen und Kiefern kommen in den Altersklassen über 100 Jahren vor. Erfreulicherweise findet sich die Eiche aber auch in der Altersklasse von 21 bis 40 Jahren mit gewissen Anteilen. Die Buche dominiert in sämtlichen Altersklassen, ein Hinweis auf die natürliche Dominanz dieser Baumart.

Bei den Baumarten ergab sich in den vergangenen 10 Jahren eine deutliche Verschiebung vom Nadelholz (-12%) hin zum Laubholz (+12%). Diese Verschiebung ist insbesondere auf die Abnahme der Fichte (-9%) und der Kiefer (-4%) zurückzuführen. Insgesamt sind 45 Hektar, somit 26 Prozent der gesamten Fläche, bereits vorverjüngt. Stark dominierend in der Naturverjüngung ist die schattentolerante und dadurch sehr konkurrenzstarke Buche mit einem Anteil von bemerkenswerten 83%.
 
Durch die neue Forsteinrichtungsplanung sollen klimastabile Bäume gezielt gefördert werden, um den Wald weiter gesund und auf die Klimaveränderungen angepasst zu halten. Dies soll in sämtlichen Alters- und Behandlungsstufen geschehen. Beispielsweise sollen in jungen Durchforstungs- oder Jungbestandspflegephasen gezielt klimastabile Baumarten freigestellt werden. Gleichzeitig ist geplant, ältere Bestände schrittweise zu verjüngen, bestenfalls so, dass bereits in der Verjüngung Bäume etabliert werden, die an die neuen Gegebenheiten besser angepasst sind. Auch Ahornarten, Hainbuchen und Kirschen sollen in solchen Beständen gefördert werden.